Achtung – Mobbing in der Schule! Was können wir tun?
Mobbing – egal ob in der Schule, am Arbeitsplatz oder in Vereinen. Überall da, wo viele Menschen regelmäßig aufeinander treffen, kann es zu Mobbing-Vorfällen kommen. Vor kurzem hat uns ein Artikel über ein Mobbing-Opfer der 9. Klasse in Hamburg erschüttert – das Mobbing geht immer weiter, verursacht große Schäden und verunsichert immer mehr und mehr Menschen – jung und alt.
Doch was ist dieses Mobbing überhaupt, woher kommt es und warum passiert es leider immer wieder?
Der Begriff Mobbing oder mobben beschreibt wiederholtes bzw. regelmäßiges, vorwiegendes seelisches Schikanieren, Quälen und Verletzen eines einzelnen Menschen durch eine beliebige Gruppe oder durch eine Einzelperson (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Mobbing). Häufig kommt es dabei zur Ausgrenzung der gemobbten Person.
Dabei geht es oft zunächst um Banalitäten, zum Beispiel um das Aussehen einer Person, um bestimmte Charakterzüge oder um den finanziellen Status. Heutzutage findet Mobbing sowohl analog als auch digital statt und ist in vielen Fällen schwer zu kontrollieren. Es gibt das direkte Mobbing (physisch und verbal) und das indirekte Mobbing (z. B. Ausgrenzung).
Die Gruppendynamik spielt hierbei eine große Rolle. Häufig beginnt alles mit einem harmlosen Witz, der durch Gelächter aus der Gruppe zur positiven Bestätigung führt und so immer regelmäßiger auftritt. Natürlich müssen die vermeidlichen Witze auf Kosten einer anderen Person auch gesteigert werden, sodass es zu immer stärkeren seelischen Attacken kommt. Dabei manifestieren sich die Täter- und Opferrollen immer mehr und die Gruppe bildet eine nahezu undurchdringbare Einheit gegen eine Person.
Dies kann bei Opfern einer Mobbingattacke zu schweren seelischen (und manchmal auch körperlichen) Schäden führen. Häufig fühlen sich Betroffene alleine und hilflos, denn in vielen Fällen trauen sie sich nicht, Hilfe anzufordern. Zum Einen aus Bedenken, dass die Grausamkeiten dann nur noch schlimmer werden könnten, zum Anderen haben viele betroffene Personen große Angst nicht ernst genommen zu werden. Mehr zum Thema Mobbing und dessen Ursachen könnt ihr auch HIER in dem sehr gut geschriebenen Artikel mehr nachlesen.
In Schulen ist es manchmal zeitlich gar nicht möglich, diese Themen rechtzeitig und gründlich zu behandeln, auch wenn es von großer Bedeutung ist. Die Aufklärarbeit liegt dann oft bei den Eltern, die von den meisten Mobbing-Angriffen gar nichts mitbekommen. Vor allem dann ist es wichtig als Aussenstehender in solche Situationen einzugreifen!
Doch was können wir tun? Wie können wir diesen Kreislauf durchbrechen?
Bei Mobbing ist es besonders wichtig früh einzuschreiten. Das bedeutet bereits beim ersten Witz auf Kosten einer anderen Person nicht mitzulachen, sondern alle Beteiligten darauf aufmerksam zu machen, dass dies unangebracht ist und zu Mobbing führen kann!
Außerdem kann man:
- auf Betroffene eingehen und ihnen Hilfe anbieten;
- Zivilcourage zeigen; Es ist wichtig, nicht wegzusehen, sondern als Aussenstehender einzuschreiten;
- sich selbst mit Themen auseinandersetzen, die einem unbekannt sind oder fremd erscheinen;
- höhere Instanzen einschalten (in der Schule: Lehrer oder Direktor, auf der Arbeit: Betriebsrat oder andere Vorgesetzte Personen)
Wie bereits beschrieben kann Mobbing jeden treffen, deshalb: Wenn es euch oder einem Angehörigen mit diesem Thema nicht gut geht und ihr Hilfe braucht, könnt ihr euch zum Beispiel von der Telefonseelsorge beraten lassen (per Telefon/ Mail/ Chat) – dort ist rund um die Uhr jemand zu erreichen und alles ist kostenlos und anonym: https://www.telefonseelsorge.de/
Auch wir in der Sprachschule Dreikäsehoch kennen dieses Problem. Besonders in Schulen bekommt man häufig kleine Hänseleien mit. Uns als Team ist es deshalb besonders wichtig, bereits bei den kleinsten Anzeichen von Ausgrenzung zu handeln. Wir sensibilisieren und klären Kinder auf soweit uns möglich ist. Auch die Themen, die wir in unseren Kursen behandeln sind oft so gestaltet, dass man Weltoffenheit und Akzeptanz beibringt.
Es ist wichtig, sofort und aktiv etwas gegen erste Anzeichen von Mobbing zu tun, die Kinder für Mobbing und dessen folgen zu sensibilisieren um so den Gemeinschaftsgeist zu stärken und einen achtsamen Umgang mit unseren Mitmenschen zu schulen.
Erstellt von Lisa-Maria Kraus